Win-win!
Fotobusiness mit Repräsentanz

Was dir eine Repräsentanz bringt und warum du trotzdem Akquise machen musst
von Silke Güldner

Zwei Personen deuten aufeinander

Bestimmt fragst du dich manchmal, wie du als BerufsfotografIn deine Karriere weiter voranbringen kannst. Eine Möglichkeit ist, dich von einer Fotografenrepräsentanz vertreten zu lassen. Das klingt verlockend, denn du kannst dich auf das konzentrieren, was du am besten kannst: fotografieren. Aber ist das wirklich die beste Option für dich? Hier sind einige Vor- und Nachteile, die du bedenken solltest.

Was eine Repräsentanz für dich tut

Eine Repräsentanz ist eine Agentur, die FotografInnen an KundInnen vermittelt. Sie hat meistens gute Kontakte zu großen Auftraggebern aus der Werbung, der Mode oder dem Editorial-Bereich. Sie kümmert sich weniger um die Vermarktung deiner Fotos, sondern darum, wie du zu neuen Aufträgen kommst, die zu deinem Portfolio passen. Und auch um die Verhandlung deiner Honorare und die Organisation deiner Produktionen. Sie kann dir auch Feedback zu deinem Portfolio geben und dir helfen, deine Nische zu finden. Kurz gesagt: Eine Repräsentanz kann dir mehr Sichtbarkeit, mehr Umsatz und mehr Sicherheit bringen.

Was eine Repräsentanz von dir erwartet

Repräsentanzen arbeiten überwiegend mit FotografInnen zusammen, die sie in der Werbebranche gut vermarkten können. Deren Portfolio und Bildsprache eine innovative und kreative Gestaltungshöhe aufweist. Nur damit sind anspruchsvolle Kunden wie Art Producer oder Kreativ Direktoren der Werbeagenturen zu begeistern und zu gewinnen. Eine Repräsentanz ist aber kein Wundermittel, das alle deine Probleme löst. Sie erwartet auch einiges von dir als FotografIn, zum Beispiel musst du dich an eure Vereinbarung und evtl. Vorgaben halten, was deinen Bildstil, die Sujets deiner Arbeit, deine Preise und deine Verfügbarkeit angeht. Du musst dich auch weiterhin um deine eigene Akquise kümmern, denn eine Repräsentanz kann dir nicht alle deine Kunden bringen. Und du musst bereit sein, in deine Ausrüstung, deine Weiterbildung und dein Marketing zu investieren. Nicht zuletzt musst du einen Teil deiner Einnahmen an die Repräsentanz abgeben.

Wie du entscheidest, ob eine Repräsentanz für dich passt

Ob eine Repräsentanz für dich sinnvoll ist oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel von deinem Erfahrungsstand, deinem Zielmarkt und deinen persönlichen Präferenzen. Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Frage. Du musst dir selbst überlegen, was du von einer Repräsentanz erhoffst und was du bereit bist, dafür zu tun und dafür zu investieren. Manche FotografInnen haben unglaublich viel um die Ohren und reisen von einem Job zum nächsten. Hier erleichtert dir die Repräsentanz deinen Job, denn sie wickelt Anfragen, Kommunikation mit Kunden, Preisverhandlungen und die Erstellung von Kostenvoranschlägen für dich ab.

Wie du eine Repräsentanz findest

Du solltest etwas recherchieren, welche Repräsentanzen es gibt und welche zu dir passen könnten. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn die Repräsentanz auch andere FotografInnen mit einem ähnlichen Portfolio wie deinem vertritt. Das ist ein Hinweis darauf, dass es ein erfolgversprechender Markt mit Nachfrage ist und die Repräsentanz in diesem Bereich bereits gute Kontakte hat. Manchmal ist es aber auch so, dass dein Portfolio inhaltlich das Einzige im Team der Repräsentanz ist. Auch gut, denn so hast du weniger Konkurrenz in den eigenen Reihen.

Frag auch KollegInnen nach ihren Erfahrungen mit ihrer Repräsentanz. Das liefert dir wichtige Hinweise oder Empfehlungen. Manche Repräsentanzen entdecken gerne selbst neue FotografInnen, trotzdem würde ich dir empfehlen, wenn du es versuchen willst, bewirb dich und sei sowohl mit deinem Portfolio als auch mit deinen Worten überzeugend.

Von nichts kommt nichts

Damit es keine Enttäuschungen gibt, sprich zu Beginn eurer Zusammenarbeit mit deiner Repräsentanz über gemeinsame Erwartungen und Ziele. Damit die Repräsentanz deine Arbeit richtig gut machen kann und du optimal davon profitierst, stelle ihr alle nötigen Unterlagen zur Verfügung und plant gemeinsam anstehende Aufgaben, wie eine Mappentour, um dich den Kunden der Repräsentanz vorzustellen. Das bedeutet auch, dass du bereit bist, in dein Portfolio und in freie Arbeiten regelmäßig zu investieren und das Marketing deiner Repräsentanz mit eigenen (Social Media-)Maßnahmen zu flankieren. Eben eine Win-win Situation.

Recap

  • Repräsentanzen vermarkten FotografInnen in der Werbebranche, die innovative und kreative Bilder machen
  • Sie erwartet von dir freie Arbeiten und Projekte, die neue Marketinginhalte und Anlässe KundInnen gegenüber schaffen
  • Sie legen Wert auf die Persönlichkeit und die Kommunikations-Skills der FotografInnen, da diese eng mit Art Direktoren zusammenarbeiten müssen
  • Eine Repräsentanz kann FotografInnen mehr Sichtbarkeit, mehr Umsatz und mehr Sicherheit bringen
  • Eine Repräsentanz erwartet von FotografInnen eine finanzielle Beteiligung an den Einnahmen

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