Augen auf im Foto-Business!
Love it, change it or leave it - vom Problem zur Lösung

Wie du ein Burn-out vermeidest und warum es besser ist, nicht an Problemen sondern an Lösungen zu arbeiten

A person looking into the distance

Kennst du das? Der Kunde nervt, der Job läuft mies oder, noch schlimmer, der Auftrag geht wieder an die Konkurrenz? Willkommen im Fotografen-Alltag! Manchmal fühlt es sich an, als ob alles auf einmal gegen dich arbeitet, und plötzlich rutscht die Laune in den Keller. Wenn dieser Zustand dann auch noch zum Dauerzustand wird, hat das Folgen: Deine Motivation ist im Eimer, und deine Strahlkraft – im Job und privat – leidet spürbar. Nicht nur für dich, sondern auch für dein Umfeld.

Besonders heftig wird's, wenn du merkst, dass das nicht nur eine kurze Phase ist, sondern dein Berufsweg als Fotograf oder Fotografin langfristig auf der Kippe steht. Was tun? Sich an Problemen festbeißen oder die Sinnfrage stellen? Viele in der Branche tun das, vor allem jetzt, wo das Business nicht mehr so stabil scheint wie früher. Aber wenn du immer nur auf die Probleme schaust, wird's schwer, den Kopf für neue Ideen freizukriegen.

Job-Frust? Du bist nicht allein!

Seien wir ehrlich: Wer von uns stand nicht schon mal kurz davor, die Kamera in die Ecke zu schmeißen? Die Konkurrenz ist ständig günstiger, der Job geht an den Mitbewerber, und die Budgets werden kleiner. Und als wäre das nicht genug, sorgt auch noch der Kostendruck für schlaflose Nächte. Wenn dann auch noch die Akquise nichts bringt und die gebotenen Honorare einfach nur lächerlich sind, fragt man sich: Wofür mache ich das eigentlich? Viele BerufsfotografInnen kämpfen gerade mit ähnlichen Problemen. Der Druck, der Wandel in der Branche und die steigenden Erwartungen bringen selbst die erfahrensten Profis ins Straucheln. Doch bevor du die Motivation komplett verlierst, ist es an der Zeit, sich die Frage zu stellen, was du konkret tun kannst, um die Situation zu ändern.

Totstellreflex – Schluss damit!

Wenn man das Gefühl hat, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, greift schnell der sogenannte "Totstellreflex": Man macht nichts mehr, hofft, dass die Probleme von selbst verschwinden, und blendet alles aus. Aber hey, das bringt dich nicht weiter! In dieser Phase verharren viele Fotografinnen und Fotografen, bis sie handlungsunfähig werden und sich komplett in das Problem verstrickt haben. Natürlich ist es menschlich, sich erstmal zurückzuziehen und zu verdrängen – doch in diesem Fall ist das kontraproduktiv. Wenn du weiterhin den Kopf in den Sand steckst, wird sich nichts ändern. Stattdessen solltest du dir überlegen, wie du aus dieser Phase rauskommst. Augen auf und durch! Es wird Zeit, aktiv zu werden und Lösungen zu finden, die dich wieder motivieren und aus diesem Loch holen.

Lösungsorientierung statt Probleme wälzen!

Klingt einfach, ist es aber nicht immer: Lösungsorientiert denken. Doch genau das ist der Schlüssel, um wieder auf Kurs zu kommen. Wenn du ständig nur im Problem herumwühlst, verlierst du schnell den Überblick und die Energie, überhaupt noch nach einer Lösung zu suchen. Hier kann die "Solution Focus"-Methode aus dem Coaching richtig hilfreich sein. Statt sich ewig im Problem zu suhlen, wird das Problem kurz analysiert – sozusagen "gewürdigt" – und dann geht es direkt in die Lösungsfindung. Das Coole daran? Es geht nicht darum, dass dir jemand von außen sagt, wie du dein Leben oder deinen Job zu meistern hast. Du entwickelst deine eigene Lösung, die zu dir und deinen Werten passt. Warum ist das so wichtig? Weil du nur dann wirklich hinter einer Veränderung stehen kannst, wenn sie aus dir selbst herauskommt.

Reframing: Neue Perspektiven, bitte!

Manchmal braucht es nur einen kleinen Dreh, um die Dinge anders zu sehen. Das nennt sich Reframing – also die Kunst, eine Situation aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ein Klassiker ist das berühmte Glas, das entweder halbvoll oder halbleer ist. Dieselbe Realität, aber eine komplett andere Wahrnehmung. Ein konkretes Beispiel aus der Fotowelt? "Ich schaffe es einfach nicht, meine Kunden anzurufen und Akquise zu machen." Was, wenn du das mal anders formulierst: „Wann und warum entscheide ich mich aktiv, meine Kunden nicht anzurufen?“ Dieser einfache Perspektivwechsel gibt dir die Kontrolle zurück. Du bist nicht länger das Opfer der Umstände, sondern nimmst aktiv Einfluss auf dein Handeln. Und voll gut: Sobald du diesen neuen Blickwinkel eingenommen hast, wird es viel leichter, die nächsten Schritte zu gehen.

Mut zur Veränderung – oder Exit?

Veränderungen sind oft hart, aber manchmal genau das, was man braucht, um wieder in Schwung zu kommen. Für viele junge Kreative ist es vielleicht leichter, sich flexibel auf neue Anforderungen einzustellen, aber auch langjährige Profis sollten den Mut haben, aus alten Gewohnheiten auszubrechen. Das kann heißen, neue Ideen zu entwickeln, deine Herangehensweise zu ändern oder dich neu zu positionieren. Weiterentwicklung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, wenn du langfristig erfolgreich bleiben willst – und das gilt besonders in einer sich so schnell wandelnden Branche wie der Fotografie. Manchmal stellt sich bei dieser Selbstreflexion heraus, dass es nicht nur um kleine Anpassungen geht, sondern vielleicht um einen radikalen Neuanfang. Und ja, auch das ist okay! Bevor du dich aber endgültig vom Foto-Business verabschiedest, solltest du zumindest einen Versuch starten, die Dinge zu ändern. Ein Jobwechsel oder sogar ein kompletter Ausstieg sind Optionen – aber warum nicht erstmal den Mut haben, neue Ansätze zu probieren?

Recap

  • Erkenne die Schwierigkeiten an, aber lass dich nicht von ihnen lähmen. Mach dir bewusst, dass du nicht allein bist und dass es Lösungen gibt.  
  • Statt in die Handlungsunfähigkeit zu verfallen, setze dir kleine, konkrete Ziele, um aktiv zu bleiben und aus der Krise herauszukommen. 
  • Nutze Techniken wie den "Solution Focus", um dich bewusst auf Lösungen zu konzentrieren und deine Energie in konstruktive Richtungen zu lenken. 
  • Betrachte schwierige Situationen aus einem anderen Blickwinkel, um neue Handlungsoptionen zu erkennen und die Kontrolle zurückzugewinnen. 
  • Entwickle den Mut, deine Arbeitsweise zu hinterfragen, neue Ansätze zu testen und, falls nötig, auch größere Veränderungen in deinem Beruf oder Leben vorzunehmen.

Von Silke Güldner

Silke Güldner ist Coach und Consultant für Fotografinnen und Fotografen und Kreative.

Silke Güldner

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