Gemeinsam zum Erfolg!
Fotografenverbände und Netzwerke

Was es dir bringt, dich mit anderen FotografInnen zu vernetzen und warum du als EinzelkämpferIn nicht so gut vorankommst

Thumbs up

Die Welt der Fotografie ist nicht nur von Kreativität geprägt, sondern auch von strategischer Vernetzung und professionellem Austausch. Viele unabhängige FotografInnen führen ein Einzelkämpfer-Dasein, behalten ihre Expertise oft für sich oder zögern, Kontakte preiszugeben. Mit dieser Haltung entgehen ihnen leider wertvolle Vorteile, die sich durch einen kollegialen Austausch oder eine  organisierte Zusammenarbeit ergeben. In Deutschland tragen viele Fotografenverbände dazu bei, den Horizont für FotografInnen zu erweitern und bieten ihnen eine Plattform, um ihre Expertise zu teilen und zu erweitern. Von der Bedeutung visionärer Portfolios bis hin zur Stärkung des Berufsethos und den Begegnungsmöglichkeiten mit AuftraggeberInnen – die Kraft des Netzwerkens zeigt sich in jedem Aspekt des fotografischen Schaffens.

Hol dir Feedback!

Dreht sich für dich auch alles um dein Portfolio? Vielleicht ist dein Portfolio perfekt, aber wenn du unsicher bist, lohnt es sich, dich mit ExpertInnen und KollegInnen aus der Fotobranche darüber auszutauschen und dir Feedback zu holen. Denn die Wahrnehmung eines visionären Portfolios und die Definition wegweisender Bildsprache sind oft von individuellen Vorstellungen und Erwartungen geprägt. In der Werbebranche beispielsweise bewerten Fachleute Fotografen Portfolios im Kontext ihrer täglichen Kreativarbeit für bevorstehende Kunden Kampagnen. Ihr Anspruch an sich selbst und ihr Team ist hoch, sie sind es gewohnt, Ideen, Bildsprache und Design kritisch zu hinterfragen. Dieses kritische Auge legen sie auch auf die Präsentation eines Fotografen. Sie sind enttäuscht, wenn ein Portfolio lediglich solides Handwerk oder Auftragsarbeiten zeigt. Sie suchen nach freien Arbeiten und schätzen FotografInnen, die neben handwerklichem Können auch Ideen in ihren Bildern vermitteln.

Netzwerken für deinen Erfolg!

Der nächste Mappentermin, die Portfoliozusammenstellung und andere Fragen beschäftigen dich? Mach es nicht mit dir allein aus, sondern sprich mit anderen FotografieexpertInnen darüber. In Deutschland arbeiten einige hervorragende Berufsverbände im Dienst der Branche für ihre Mitglieder. Der Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF) beispielsweise legt großen Wert auf visionäre Bildsprache und ein kreatives Portfolio der FotografInnen. Hier werden junge FotografInnen in Bildbesprechungen und Diskussionen geschult, um sich erfolgreich in Agenturen zu präsentieren oder Ausstellungen und Portfolio Events für Kunden ausgerichtet.

Daneben gibt es weitere Verbände, die unterschiedliche Berufssparten bedienen, wie Freelens, der Verband für Fotojournalisten, der Female Photoclub, der BPP für Studio-, Portrait- und Hochzeitsfotografen und weitere. Innerhalb dieser Netzwerke entstehen Kooperationen, Assistenzstellen werden vermittelt oder auch Jobs weitergegeben. Jeder Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder und setzt sich für Themen wie rechtliche Belange, Honorarstrukturen, Geschäftsbedingungen sowie Nutzungsrechte und vertragliche Formulierungen ein. Diese Aspekte werden oft nicht im Studium oder in der Ausbildung behandelt, obwohl praktische Erfahrung und aktuelle Marktgegebenheiten entscheidend sind. Manche Verbände schreiben dazu regelmäßig Stipendien und Förderpreise aus und es gibt eine Vielzahl an Weiterbildungsangeboten zu allen Themen des Fotobusiness, die dir helfen, informiert zu bleiben und weiterzulernen.

Organisiert euch!

Gespräche mit FotografInnen haben mir gezeigt, dass viele berufliche Fragen schneller und effektiver gelöst werden könnten, wenn Fotografinnen besser miteinander vernetzt wären. Organisierte FotografInnen teilen ihre Erfahrungen und Meinungen, unterstützen sich gegenseitig und fungieren oft als Mentorinnen für den Nachwuchs. Dies erstreckt sich auch auf Fragen zur Honorargestaltung und Kundenverhandlungen, bei denen EinzelkämpferInnen oft lange grübeln und letztendlich zu preisgünstig oder zu teuer agieren.

Die Entscheidung, sich zu organisieren und Erfahrungen zu teilen, liegt in deinem Ermessen und niemand zwingt dich, Geschäftsgeheimnisse preiszugeben. Inzwischen arbeiten viele FotografInnen in kleinen Teams statt allein. Bilden Netzwerke, die ihren Kunden umfassendere Angebote machen können.

Mehr gemeinsamer Wert!

Die Gemeinschaft im Verband oder der Zusammenschluss von FotografInnen bringt zweifellos Vorteile. So kannst du dazu beitragen, deine Berufssparte zu stärken und Qualität und Wertschätzung auf Kundenseite zu fördern. Der Austausch mit KollegInnen spornt an und erweitert den Wissenstransfer. Und ein gesunder Wettbewerb manifestiert sich auch in hochwertiger und visionärer Bildsprache in den Portfolios der FotografInnen.

Recap

  • Fotografie erfordert nicht nur Kreativität, sondern auch strategische Vernetzung
  • Viele FotografInnen verpassen wertvolle Vorteile, die durch den Austausch und die Zusammenarbeit entstehen
  • Kreativität und Vision sind entscheidend. Das Feedback von KollegInnen-Feedback kann dein Portfolio verbessern
  • Fotografenverbände bieten dir Weiterbildung, Networking, Markt Einblicke, Zugang zu Kunden und engagieren sich für die Belange des Berufs
  • Viele Fragen im Berufsalltag können durch bessere Vernetzung schneller gelöst werden. Organisierte FotografInnen teilen Erfahrungen und Wissen und unterstützen sich
  • Verbandsarbeit stärkt die Fotobranche und fördert Qualität. Der Austausch zwischen KollegInnen erweitert das Wissen und die Portfolio-Qualität

Von Silke Güldner

Silke Güldner ist Coach und Consultant für Fotografinnen und Fotografen und Kreative.

Silke Güldner

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